Für die Arbeit in den Urlaub.

Anneke – August 2018

Arbeiten, wo andere Urlaub machen - das dachte ich mir, als ich mich in der Eifel beworben habe. Ich hatte davor ein halbes Jahr in der Stadt gearbeitet und der Lärm, die Hektik, die Unpersönlichkeit, die Enge und hohe Mietpreise haben mich sehr schnell vertrieben und zu einem ausgesprochenen Landmenschen gemacht. Nach der Zusage, als Personalreferentin bei den Westeifel Werken tätig werden zu können, packte ich meine Koffer und fand nach kurzer Suche eine sehr schöne Wohnung mit dem herzlichsten Vermieterpaar, das man sich nur wünschen kann.

Ich freue mich regelmäßig über geniale Sonnenuntergänge und die absolute Ruhe (es sei denn es ist Kirmes in Hillesheim).

Der Weg zur Arbeit ist kurz und wenn man in einen „Stau“ kommt, dann liegt es höchstens an einem langsamen Traktor. Meine Arbeit macht mir auch nach über fünf Jahren sehr viel Spaß und gerade die Zusammenarbeit mit meinen Kollegen, aus der sich auch neue Freundschaften ergeben haben, hat mich in der Eifel heimisch gemacht. Die Westeifel Werken bieten mir eine sinnvolle und soziale Arbeit: Sie sorgen für die Beschäftigung von behinderten Menschen mit geistiger oder psychischer Beeinträchtigung. Meine Aufgaben liegen in der Personalrekrutierung, Stellenplanung, Personalmanagement und der Auszubildendenbetreuung. Mittlerweile konnte ich mich auch betrieblich verbessern und bin nun Personalleiterin. Zwar fordert die Arbeit mich zwar jeden Tag, ist aber auch sehr bereichernd, insbesondere das sehr gute Betriebsklima und vielseitige Aufgabenspektrum in einer Firma mit über 1300 Mitarbeitern an 13 Standorten. Es gibt legendäre Weihnachtsfeiern und einen jährlicher Betriebsausflug mit oftmals über 200 Mitarbeitern.

Meine Freizeit verbringe ich mit langen und ausgiebigen Wanderungen. Die "Traumpfade" und die Nähe zu Belgien und dem Hohen Venn haben mir vielseitige Wandertouren ermöglicht. Die Informationen dazu gab es bei der Touristinformation und von Kollegen. Besonders gut gefallen haben mir die Birresborner Eishöhlen, der Wasserfall bei Nohn und der Adler- und Wolfspark Kasselburg.

 

Durch die sehr gut ausgeschilderten Wege kann man allein, in einer Gruppe, mit Hund oder zu Pferd die Eifel entdecken. Der Eifelsteig führt quer durch die Eifel von Aachen nach Trier und wurde schon mehrfach ausgezeichnet. Was ist schöner, als sich nach einer anstrengenden Wanderung im Schatten ein paar kühle Getränke zu genehmigen? Bei heißem Wetter laden die Maare zum Schwimmen ein, aber Vorsicht: sie sind kälter, als man denkt.

Kulinarisch kann sich die Eifel auch sehen lassen. Allein in Hillesheim gibt es mindestens drei empfehlenswerte Restaurants. Aber manchmal muss man auch die kleineren Orte wie Dohm-Lammersdorf entdecken, die mit versteckten Perlen wie dem „Müllisch‘s Hof“ aufwarten. Keine Sorge, es gibt auch einen gut erreichbaren McDonalds.

Die Eifel hat Geschichte und die wird in vielen (kleinen) Heimatmuseen erhalten; vor allem das Mausefallenmuseum in Neroth ist ein lohnenswertes Ausflugsziel. Wenn man dann noch Fan von Kriminalgeschichten ist, gehört Hillesheim mit seinem „Tatort Eifel-Festival“ fest ins Programm: Das Krimi-Café ist einfach ein Muss für sämtliche Verwandte und Freunde, die mich besuchen kommen. Frische Kuchen, ein unbeschreibliches Flair und in den obersten Etagen Kriminalgeschichten, soweit das Auge reicht. Es gibt in Hillesheim außerdem ein eigenes Kino „Eifel-Film-Bühne“ mit anspruchsvolleren Filmen und die alten Stadtmauern zu ersteigen.

Das Vereinsleben ist sehr vielfältig: Musikvereine, Feuerwehr, Landfrauen, Karnevals- oder Anglervereine. Gerade um schnell Kontakt zu den „Einheimischen“ zu finden ist eine Mitgliedschaft empfehlenswert und warum nicht auch mal etwas Neues ausprobieren?

Wenn ich dann doch Lust auf Großstadt bekomme, bin ich mit dem Zug oder dem Auto schnell in Köln oder Trier. Das kommt aber tatsächlich nur selten vor. Grundsätzlich kann man in der Eifel sehr gut leben und arbeiten. Wenn man sich engagiert und fleißig ist, findet man schnell Anschluss an die Dorfgemeinschaft und in der ruhigen Landschaft der Eifel stellt sich schnell Entspannung ein. So verbringe ich quasi jeden Tag, bei der Arbeit oder zuhause, in einer Umgebung, die Urlaubsgefühl vermittelt.